Um eine unabhängige Einschätzung vom Gebäude zu bekommen, sind Architekt:innen Hauptansprechpartner. Sie helfen bei der Einschätzung des Sanierungsaufwands und, ob sich die Vorstellungen der Initiative umsetzen lassen. Auch eine Bauingenieurin oder ein Zimmermann können helfen. Nicht selten weisen Altbauten verborgene Mängel auf, die erst beim genaueren Blick von Fachleuten sichtbar werden. Hierzu gehört auch möglicher Befall der Balken mit Pilzen wie dem Hausschwamm. Deshalb ist bei Altbauten eine Begehung mit einem/einer Holzsachverständigen sehr zu empfehlen. Ein ausführliches und teures Gutachten ist dabei meist nicht notwendig – oft genügen zunächst schon die Hinweise bei der Begehung oder die kürzere gutachterliche Stellungnahme.

Auch bauordnungs- und planungsrechtliche Beschränkungen sind zu beachten. Es lohnt sich zu prüfen, ob die frühere Gaststätte im Haus noch eine Betriebsgenehmigung besitzt oder das ausgebaute Dachgeschoss ordnungsgemäß beantragt und genehmigt wurde. Einen Überblick über Flächennutzungs- und Bebauungspläne, aber auch über Überschwemmungsgebiete und Lärmbelastung bietet das Geoportal Sachsen. Die Bodenrichtwertkarte zeigt marktübliche Verkaufspreise in der Umgebung.

Im Grundbuch steht, wer tatsächlich der/die Eigentümer:in eines Grundstücks ist. Liegt kein Auszug vor, kann mit einer Vollmacht des Verkäufers Einsicht ins Grundbuch beantragt werden. Das geht am einfachsten übers Notariat. Über das Dienstleistungsportal der Stadt Chemnitz kann die Einsicht ins Baulastenverzeichnis beantragt werden, um beispielsweise zu sehen, welche Rechte Dritte wie die Nachbar:innen am Grundstück haben (z.B. Wegerechte) oder welche Bereiche wegen sogenannten Baulasten nicht bebaut werden dürfen, weil z.B. Elektroleitungen liegen oder verlegt werden sollen. Im Bauaktenarchiv liegen zumeist Pläne und Berechnungen aus den alten Bauanträgen, die eine erste wichtige Arbeitsgrundlage sind. Um diese Unterlagen bei den Ämtern einzusehen braucht es jeweils eine Genehmigung des/der Eigentümers/-in.

Alles in allem geht es in dieser Phase darum, ein möglichst umfassenden Bild vom Haus zu bekommen: Welche Möglichkeiten, aber auch welche Risiken birgt es?.

Das Team von „Kooperative Wohnformen Chemnitz“ unterstützt:

• bei der Einschätzung, ob ein Gebäude für die jeweiligen Vorstellungen und Wünsche geeignet sind,
• welche Fachleute zu Rate zu ziehen sind,
• bei der Organisation der Verhandlungsphase